A catalogue of Western manuscripts at the Bodleian Libraries and selected Oxford colleges

MS. Broxb. 84.3

Summary Catalogue no.: Not in SC (late accession)

Texts in German on geomancy and prognostication; southern Germany (?Nördlingen), c. 1469

Contents

Language(s): Middle High German (Bavarian dialect) with a very little Latin

Fols. i recto - ii verso blank.

1. (fol. 1r-v)
Instructions in Latin on preparation for geomancy
Incipit: Item nota antequam intras in hanc scienciam geomancie tunc dic primo pater noster Aue maria Credo
2. (fols. 1v-32r)
Ars geomantiae ‘Almechtiger vnd ewiger got’
(fol. 1v)

Prefatory prayer

Incipit: Allmechtiger vnd ewiger got wan du bist ein schopffer aller ding vnd aller verborgner ding Bekenner
Explicit: Herze erhor mein gebett vnd mein ruffen komm zu dir
(fols. 1v-2r)

Prefatory prayer

Incipit: Allmechtiger vnd ewiger got schopffer aller ding wan du hast gemacht himel vnd erdenn
Explicit: herze erhor mein gebet vnd min rüfen kome zu dir etc. Amen
Incipit: (fol. 2r) Omnibus in factis peragendis siue peractis debet preponi deus humani racionj
Incipit: Diese figure wyst auß wie sich die planeten frowend in iren hüsern
Explicit: In dem funffzehenden ist der sone von den gutten so bedeuttet das gutt Ist er aber von den bosen so beteutt er bose

Marco Heiles, Das Losbuch. Manuskriptologie einer Textsorte des 14. bis 16. Jahrhunderts, Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 83 (Köln [etc.] 2018), 129–143.

Possibly a translation of the Liber geomantiae ascribed to William of Moerbeke, only known in Vienna, Österr. Nationalbibl., Cod. 5508, fol. 1r–41v (Vienna [?], 1462).

Parallel transmission: Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 499, fol. 2r–23v (southern upper Rhine area, 1545–1550); Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 584, fol. 1r–29r (East Frankish, 15th century, second half); Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 844, fol. 12r–24v (15th century, second half); München, Staatsbibl., Cgm 596, fol. 32ra–50vb (East Swabian, c. 1461); Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 5327, fol. 1v–13v, 177r–178r (Swabian [Ulm?], 1469).

3. (fols 32v-42r)
Ars geomantiae ‘Diß heisset ein sicher eingang’
Incipit: Diß haisset ein sicher eingang [geomantic symbols: Populus, Via, Via] Dieser figurn schicküngen bezaichnent ainen schnellen weg …
Explicit: [geomantic symbols: Cauda, Fortuna Maior, Puella] Diese beteutet krige vnd uerchte vnd künge des weges vnd samnunge zu dem gütten vnd in elichen sachen vnd bezaichent verlengunge in den dingen

Parallel transmission: Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 499, fol. 23v–31r; München, Staatsbibl., Cgm 596, fol. 50ara–55rb.

4. (fols. 42r-47v)
Ars geomantiae ‘Diß sind die vntterscheidungen der zwolff huser’
Incipit: Diß sind die vntterscheidungen der zwolff huser in allen gerichten die gemacht werdent uber ein itliche frage das man müg erkennen welche sache oder frage einen itlichen huse zu gehortt dar inne man müg gelernen ir tugend vnd ir vntugende iren fromen oder iren schaden. Das erst hause. Zu dem ersten von der lenge des lebens
Explicit: Ist es der froden macher [geomantic symbol: Leticia] in dem ailfften huse so hat der gefangen einen eysenhutt auff gehat Ist es der Getruber [geomantic symbol: Tristicia] Das betutt einen schilt der wisser betutt ein bantzer oder ander harnasch

Parallel transmission: Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 499, fol. 31r–36v; München, Staatsbibl., Cgm 596, fol. 55rb–59ra.

5. (fols. 48r-63r)
Ars geomantiae ‘Der richter Tristicia’
Incipit: [geomantic symbols: Populus Tristicia Tristicia] Sie wissend auff groß bezeugnüß vnd gedencken vnd schad von einem küngreich oder
Explicit: [geomantic symbols: Fortuna maior, Puella, Cauda] Es kündet auff ein frawen die do wirt auß gezogen von dem huse … vnd auff einen der do kaufft einen klainen knecht vnd seist bedencken vnd sich an die gestaltnüz vnd richt dich nach der durchayt

Fol. 63v blank.

6. (fols. 64r-79r)
Compilatio geomantica ‘Wiltu wissen wan zwen rechten’
(fol. 64r)
Rubric: Vonn Rechten
Incipit: ⟨W⟩Ilttu wissen wen zwen Rechtten sollen oder rechtten So gib die ersten figur dem frager die sibenden
(fol. 64r)
Rubric: Vonn Veinden
Incipit: Fragt einer ob Im sein veindt icht geschaden mogen
Incipit: Fragt einer ob das Jar fruchtbar sey oder nicht
(fol. 64v)
Rubric: Item diese figurn betuttent Jare
Incipit: Fragt einer ob ein weib keusch sey oder nit
Incipit: ⟨W⟩Iltu eines namen wissen
(fol. 65v)
Incipit: ⟨D⟩Ie frag der kunst sollen nicht alltag geschechen
(fol. 66r)
Incipit: Es sind ettlich die dise kunst nit lobend vnd vneren auch die künst Astronomi
(fol. 66v)
Incipit: Nw merck das ettlich sind die grüntlich vnd tieff geschriben haben von ettlichen himlischen figuren die habend so swerlich vnd verlassenlich do von geschriben das es hertt was zu uersten als sabat vnd balicius das waren zwen erwirdig krichisch maister Aber der schynbarest maister vnd philosophus in krichen der hat in ein clein geschrifft gesetzt diß buchlin vnd hat dz so ausgelegt vnd getailtt durch die beschaydung das ein man wol mag erraichen die leutterung seiner begird wen er des maisters red aigentlichen mercken will. ⟨I⟩N dem ersten tail der kunst wil der maister sagen von xvj zaichen die am himel stond was ir natur sey in dem andern tail sagt er von xv husern was ittlichs bedeutt zu dem dritten was im ittlich zaichen bedeutt in einem ittlichen hauß zu dem vierden wie die zaichen sind zu setzen in des himels zirckel vnd was ir natur von den element sy So heben wir am ersten an von den zaichen
(fol. 68v)
Incipit: ⟨S⟩eid nu gesagt Ist von der figuren boß vnd gutt Nu wollen wir leren wie man sie machen vnd setzen sol in die heuser darnach so sagen wir sunderlich ir ieglich natur vnd betuttüng …
(fol. 69r)
Incipit: ⟨D⟩as erst hus des lebens das ander der gultt das dritt der freud
(fol. 72r)
Incipit: Nw wollen wir sagen was ein ittlich figur betutt in einem huß
(fol. 79r)
Incipit: Item die figurn die zů Geminj libra vnd Aquarius gehoren die sind lufftiger natur Item die figurn die zu Cancer Scorpio vnd Pisces gehorend die sind wassriger natur etc.

Heiles, Das Losbuch, 133–149.

The compilation, extant in other manuscripts, is tranmitted here in its most complete form. The two questions on fol. 64r are also separately transmitted. A new text seems to begin on fol. 66r, with the preface explaining its Greek/Byzantine origin and its development in the following sections. However, not all the sections named on fol. 66v can be identified in the present text.

Parallel transmission: questions 'Wiltu wissen wan zwen rechten' (fol. 64r): Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 499, fol. 36v; München, Staatsbibl., Cgm 596, fol. 59ra; shorter version of the compilation on fols. 64r-69r: Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 584, fol. 29r–34r; Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 844, fol. 24v–26r; question 'Diese frag dieser kunst sollen nitt all tag gescheen' (fol. 65v): Berlin, Staatsbibl., mgf 485, fol. IIv–IVr; chapter on Fortuna maior (fol. 74v): München, Staatsbibl., Cgm 596, fol. 59rb–59va.

7. (fols. 79v-165r)
Ars geomantiae ‘Irdische Kunst’
Incipit: ⟨D⟩Is buch saitt von der loblichen künst des gestirns wo man wissen wil das In der weltt geschehen sol Selig ist der der sie woll finden kan vnd es ordenlich aus legtt nach des buchs auß weysung als hernach geschriben statt von des hymels lauff der Siben planeten. ⟨U⟩Nd diß kunst die hernach geschriben ist die ist gehaissen geomancia das ist also uil gesprochen als irdische künst zu der selben kunst muß haben xv figuren oder zaichen die von den siben planeten geformirtt sind
Explicit: Wilttu denn wissen von wes wegen die Ee gehindert werde So merck das erst huß mit seinen figurn das betutt ... (fol. 165r) … Ist aber die ander allayn boß So Irrtt der man die /ee/ von seiner morgengabe wegen Ist auch die erstt figur mit jrer geselschafft gutt vnnd kompt anderswo auch in die figur So wirt die ee vollebracht

See Heiles, Das Losbuch, 113 n. 329; Pamela Kalning, Matthias Miller und Karin Zimmermann with Lennart Güntzel, Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 496-670), Kataloge der Universitätsbibliothek Heidelberg XI (Wiesbaden 2014), 6–9 (on Cpg 498, the present manuscript not mentioned); Bernhard D. Haage, 'Das ‚Heidelberger Schicksalsbuch‘, Cpg 832', in Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 110 (1981), 143–158, at 154–158. Haage notes parallels to a geomantic text attributed to Johannes Hartlieb in Karlsruhe, Landesbibl., Cod. Donaueschingen 815; these may indicate a common (?Latin) source for both texts.

At least in part a translation of William of Moerbeke, De arte et scientia geomantiae

Parallel transmission: Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 498, fol. 1r–189v (Bavaria [Regensburg?], c. 1470); Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 832, fol. 137r–233v (Regensburg, after 1491, copy of Cpg 498); Darmstadt, Universitäts- und Landesbibl., Hs. 780, fol. 1r–112v (Bavaria, 15th cent.); Vatican, Bibl. Apostolica Vaticana, Cod. Pal. lat. 1453, fol. 1r–60r (Swabia, 15th cent., second half); Vienna, Nationalbibl., Cod. 3059, fol. 1ra–72ra (Austria [?], c. 1466/1468).

8. (fols. 165r-182v)
Text on the Zodiac
Rubric: So wollen wir außrichten vnd außlegen eins iclichenn menschen natur nach der zeytt do er inn geworn Ist
Incipit: Vnd sind das die zwolff thier domit wir das jare außgeichttet habent das erst tyer haist der wider
Explicit: Des schutzen vnd des stainbocks zeit sind im gut zu allen dingen des wassrers zeit sind im nit gutt so hat er vngeluck er sol sich denn hutten vnd inne haltten an allen dingen

See Nigel F. Palmer, 'Petroneller Geburtsprognostik', in Verfasserlexikon 7, 493f. (at 494); Nigel F. Palmer and Klaus Speckenbach, Träume und Kräuter. Studien zur Petroneller ‚Circa instans‘-Handschrift und zu den deutschen Traumbüchern des Mittelalters, Pictura et Poesis 4, (Köln/Wien 1990), 217f. (Nr. 5); Francis B. Brévart, review of Palmer and Speckenbach, Träume und Kräuter, in Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 121 (1993), 355–361 (at 360 n. 6). Brévart, ibid., suggests the text may be a translation of the 'Liber Arcandam' alias 'Liber Alchandrei'.

9. (fols. 182v-184r)
Prognostication by the day on which Christmas falls
Incipit: So der weyhenacht gefeltt auff einen Sontag
Explicit: in etlichen landen werdent die herbst boß mit mislichen suchten werdent die leut siech was man begint das selben Iars das hat nit gutt ende Diebstal wirt fündenn
10. (fols. 184v-185v)
Bloodletting lunary
Rubric: Nw ein Capitel von ader lassenn
Incipit: Nyemand sol lassen das blutt des ersten tages des monatz den es ist
Explicit: Vnd an dem dreissigisten tag solt du nit lassen in dem brachmonat noch in dem ogsten es tu dir den ser nott
11. (fols. 185v-186r)
On bloodletting as a remedy for plague
Incipit: Wissend auch das das lassen gut ist fur den gebresten des sichtagens der posten oder der trusen wie man es denn nennt wen der gebrest wechst an dem haubt oder an der achseln So sol man lassen auff der rechten hand
Explicit: vnd das lassen sol geschehen ee denn der mensch entslafft vnd als bald er (fol. 186r) des gebresten gewar wirt an den steten als vor geschriben stett
12. (fols. 186r-194r)
Lunary
Incipit: Der erst Monat alle ding die man tutt die sind nütz vnd der Iüngling wirt leblich Ist das ein kind geborn wirt das wirt erlücht sursichtig vnd weiß vnd wol gelertt vnd ist das er dem wasser engatt
Explicit: Der dreissigst monatt ein kind das geborn wirt das wirtt selig vnd guttig ein madlein das geborn wirtt das wirt auch selig vnd senfftmütig vnd der krank [word missing] vnd wirt gesund vnd die träum werdent im in dreyenn tagen offenbar
Palmer and Speckenbach, Träume und Kräuter, 155 (no. 1); Klaus Speckenbach, in Verfasserlexikon 9, col. 1022.
13. (fols. 194r-v)
Prognostication on the death of a married couple
Incipit: Wilttu wissenn wenn zway in die ee zu ein ander koment welches ee sterbe So (fol. 194v) Nym ir baider tauff namen als du sie in dem abc vindest
Explicit: 3 A | 2 b | 24 c | 24 d | 3 e | 7 f | 6 g | 6 h | 12 i | 13 k | 12 l | 13 m | 14 n | 8 o | 13 p | 21 q | 13 r | 9 s | 8 t | 13 v | 6 x | 3 y | 0 z

Each alphabetical character is given a numerical value. The value of each partner's baptismal name is the sum of the values of the characters in that name, minus the number of characters in the name. The value of each name is added together, and the number 7 subtracted as many times as possible. If the resulting number is even, the women will die first, and vice versa

Parallel transmission: prognostications on the same subject and with the same method, but differences in wording and numeric values: Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 212, fol. 55v; Dresden, Landesbibl., Mscr. Oc. 63, back pastedown; Dresden, Landesbibl., Mscr. M 206, fol. 35r–35v.

14. (fols. 194v-205v)
‘Büchsenmeisterbuch’ (master gunner's book)
Rubric: >Zu mercken hubsche stuck zu der buchsen vnnd annder Abentteuer
Incipit: Ich gebeutte dir buchse die den stain geschossenn hat bey dem vater vnd bey dem sün vnd bey dem heiligen gaist das du mir cheinen menschen schissest
Explicit: Ein buchsen maister Sol haben vnder seinem schirm ein setz tarschen die sol haben vnden zwo stacheln vnd oben zwen ring
15. (fol. 205v)
Instructions for making luminescent water
Incipit: Wilttu machen ein wasser das bey der nacht scheint

Cf. Gerhard Eis, 'Bakterienlampen im Mittelalter', Sudhoffs Archiv für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 40:4 (1956), 289–294; Gerhart Hoffmeister, 'Fischer- und Tauchertexte vom Bodensee', in Fachliteratur des Mittelalters. Festschrift für Gerhard Eis, ed. Gundolf Keil et al., Stuttgart 1968, 261–276.

Parallel transmission: Vienna, Österr. Nationalbibl., Cod. 5327, fol. 179r.

16. (fols. 205v-207v)
Divination by the fingernail, in Latin and German
Rubric: >Lüna crescente experimentum verum et probatum
Incipit: Accipe virginem septem annorum quod sit de legittimo choro et rade sibi policem dextram et
Incipit: (fol. 206r) Ich beswer dich N deinen + nagel bey den heiligen drey nageln + die dem almechtigen gott
Incipit: (fol. 206v) Ista nomina debent dici sibi Silencio
Incipit: Her allmechtiger gott bewyß vns dein milte barmhertzikayt gib vns dein hail zu lob deiner fursichtikayt
Incipit: (fol. 207r) Ich offen dir N heutt alle die weg vnd steg die in himelrich vnd in ertreich gond sind das du solt sechen durch
Explicit: Also wol als sant marien vnser lieben frawen wz sant marien do sy in das hochhimelreich dratt wieuil sie sach also mussest du N hie auch sechen alles das das do sey geschechen des helff vns gott vatter vnd der sün vnd der heilig geist vnd das heilig creutz Amen

Parallel transmission: Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 5327, fol. 179r–179v; Jena, Universitäts- und Landesbibl., Ms. G.B. f. 18a, fol. 126va–126vb; Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 369, fol. 182vb–183ra, only the invocation of the nails (here fol. 206r–206v).

17. (fols. 207v-208r)
Invocation of four hazelsticks
Incipit: In dem namen des vaters + vnd des süns + vnd des geiligen gaistes heb ich an … Ich beswer euch vier hasel rutten bey den vier ewangelisten bey
Incipit: (fol. 208r) Ich beswer euch bey den heiligen drey kungen bey sant caspar
Explicit: Her himlicher vater seitteinmal das dir alle ding offenbaren sind So offenbar vns disen verborgen schatz In dem namen des vaters vnd des Süns vnd des hiligen geists Dic ad quemlibet hominem pone domine custodiam ori tuo etc. [added by another hand:] et circumstancie labijs tuis [Psalm 140.3]

Parallel transmission: Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 5327, fol. 179v.

Ed. from Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 5327 by Gerhard Eis, 'Sprüche für die Wünschelrute', Altdeutsche Zaubersprüche (Berlin, 1964), 145–157, at 148; Wolfram Schmitt, Deutsche Fachprosa des Mittelalters. Ausgewählte Texte (Kleine Texte für Vorlesungen und Übungen 190), Berlin 1972, 95.
18. (fols. 208r-209v)
Divination by a crystal
Incipit: Nym ein kind das bey siben Iarn sey vnd gib im in die hand ein Cristallen die lutter sey vnd ye leutter ye besser vnd sprich ein pater noster vnd
Incipit: Ich beswer dich Cristall bey der keuschait des kindes N vnd nenne seinen namen […] (fol. 208v) O du heiliger kung lieber her Ihesus cristus der du bist anfang vnd ende […] Vnd kompt der engel denn nicht So haiß das kint dir nach sprechen dise wort + Ich beswer dich engel bey deiner kuschait […] Vnd also kompt er an allen zweifel So frag denn das kint was es sehe So sicht es den engel […] vnd das kint fragen vmb alle sach vnd So du aigentlich erfaren hast So gang denn weyslich do mit vmb

Parallel transmission: Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 5327, fol. 180r–180v.

19. (fol. 210r)
Ordeal of bread and cheese
Incipit: Wenn icht verlorn wirtt in einem huß wilttu wissen welcher mensch das gethan hab So setz die leutt in dein huß alle zu samen uber einen tisch vnd nym ein brott vnd ein keß vnd sprich also
Explicit: vnd bricht denn von dem brott ein wenig vnd von dem keß vnd gib in des allen zu essen vnd das schuldig ob das do ist mag des nit geschlinden

On the practice see Johannes Hartlieb, Das Buch aller verbotenen Künste, 66–69 (c. 50 and 51), 140, 145; F. Eckstein, 'Brot' in Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens 1, Berlin 1927, 1590–1659 (1640–1643, Diebesbannzauber); F. Eckstein, 'Käse', in Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens 4, Berlin 1932, 1029–1066 (1034–1037, Brot- und Käseordal).

20. (fols. 210v-211r)
Recipes
(fol. 210v)
Incipit: Wilttu versuchen ob dein fraw statt an dir sey oder nitt So nym einen stain der haist magnett vnd leg in den vnder dz haubt
Incipit: Wilttu sechen groß wünder die geschechen von den gaisten in den lufften von zauber drÿben So nym eins kattern gallen
Incipit: Es spricht maister Albertus Nym einen wegwartten in den mund So du fechtten wilt So chan dich kein waffen verschneiden
(fol. 211r)
Incipit: Nym das selb kraut mit wurtzen vnd mit all vnd iß das nuchtern So machstu den tag nit wünd werden
Incipit: Wilttu die meuß auß dem huß treiben So nym von einem Roß huff vnd
Incipit: Wilttu machen das die leutt wenen das dz hauß voller schlangen sey So nym der weysen schlangen eine
21. (fols. 211r-212v)
Johannes Paulinus, Salus Vitae (tr., ‘Schlangenhauttraktat’/‘Natternhemdtraktat’)
Incipit: Item wenn der mon In dem mertzenn in der full ist So nÿm ein natterbalck vnd mach in zu buluer in einem feur (fol. 211v) … vnd wen er zu buluer ist worden So behaltt es vleissiglich vnd hutt sein wol wann es grosser tugenden zwolff hatt. Die erst tugend wenn ein man wůnd ist in das haubt So leg im des buluers in die wunden
Explicit: Die zwolfft tugent welcher sunderlicher mensch der buluers mÿst in seinem essen desselben tags mag sich sein sichttage nit gemeren

See Volker Zapf, 'Paulinus, Johannes', in Deutsches Literatur-Lexikon. Das Mittelalter 6 (Berlin/Boston 2014), 700–704; Erhart Kahle and Gundolf Keil, 'Paulinus, Johannes', Verfasserlexikon 7, 382–386 + 11, 1172.

Independent of the seven other translations listed in Verfasserlexikon 7.382-6 and 11.1172.

22. (fols. 212v-213r)
Recipes
Incipit: Wilttu vogel mit der hantt fachen So nym citucom das ist wützerling vnd das safft darauß

Parallel transmission: Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 270 Extrav., fol. 54v

Incipit: Wiltu floch fachen Nym buckin vnsclit oder von einem wolff vnsclit

Similar recipes in Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 169, fol. 177r; Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 284, fol. 83r; München, Staatsbibl., Cgm 430, fol. 67v–68v; Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 3217, fol. 87r.

23. (fols. 213r)
Instructions for making artificial ivory
Incipit: Künstlich helffen bain zu machen Nym ayr schaln als uil du der haben wiltt vnd zu stoz sie
Explicit: vnd mach dar auß eine taig den mach von was form du wiltt vnd laß es trücknen biß es hertt genüg werd So ist es beraitt gantz
24. (fols. 213v-216r)
Lunary
Incipit: An dem ersten tag eins itlichen monatz wirt der mensch siech der wirt lanng siechen der traum betütt ettwas das auff freud ist die geburtt bey tag oder bey nach der lebt lang
Explicit: An dem dreissigisten tag der siech wirt tod siech aber er kompt gemainclich wider der traüm wirt war in vir tagen Die geburt wirt gluckhafft vnd weyse (fol. 216r) Vnd merck wenn du die traüm wiltt außlegen So müstu vor ein gon in die vorgeschriben taffeln vnd dar inn such den tag an dem dir traumet ist betutt der trom So such vornen von den traümen Danielis des propheten

The 'Somniale Danielis' does not occur in the present manuscript.

Cf. Palmer and Speckenbach, Träume und Kräuter, 155 (no. 2); Speckenbach in Verfasserlexikon 9, col. 1022.
25. (fols. 216r-272r)
Ars geomantiae ‘Die zeugen vnd der richter’
Incipit: [geomantic symbols: Populus, Populus, Populus] Die zeugen vnd der richter sind des uber ein worden all dreÿ zu begriffen den weg der merung So ist worden macht in in selber das betutt gutt auff leben vnd auff gut auff hab oder auff gelt vnd …
Explicit: vnd weist auff zu künfftige brieff do gutte botschafft vnd mer innen stend vnd weist auff groß gewin vnd auff groß kaüff
Colophon: Explicit Liber Geomancie de significaconibus[sic] figurarum in qualibet domo Anno dominj 1469 feria quinta ante festum Geory Perme Nicolaum Breys de Beyrreutt

Fols. 272v-274v blank.

26. (fols. 275r-349v)
Großes Planetenbuch
Incipit: ⟨A⟩lle die sternen die man sicht | Bestünden uil bestunden nicht | Einen weyß den andern rott | Ittlicher nach seiner tatt | Somlich vinster somliche schon | Die stend alle in einem thron
Explicit: Hier mit laß ich diese ding sein bleiben | Ich wil hie nit mer schreiben | Ich beuilche vns gott In dem throne | Do hin helff vns der vater vnd der süne | vnd der heilig gaist So wol | Nu sprechent wir Amen allzumal
See Francis B. Brévart, in Verfasserlexikon 7, 713–715; Ute Müller, Deutsche Mondwahrsagetexte aus dem Spätmittelalter (Berlin 1971), 95–98, 157f., 261–270.

Parallel transmission: Augsburg, Universitätsbibl., Cod. III.1.2º 41, fol. 2r–35r (east Frankish, 15th cent., second half); Gotha, Forschungsbibl., Cod. Chart. A 980, fol. 127v–142v (middle low German, c. 1400); Münster, Staatsarchiv, Depositum Freiherr von Rombergsches Gesamtarchiv, 6800, fol. 1r–26r (Westphalia, Märkisches Land, early 15th cent.); private collection [olim Ulm, Schermarbibl., Ms. Med. 8] (eastern Swabia, middle or second half of the 15th cent.), fol. 50v–90r; olim Straßburg, Seminarbibl., Cod. A. VI. 19 (destroyed); Stuttgart, Landesbibliothek, Cod. HB XI 43, fol. 8r–21r (southern Germany, 1458).

Fols. 350r-352v blank.

Physical Description

Two units of production (fols. 1-274 | fols. 275-351) by the same scribe using the same paper.
Form: codex
Support: Paper. Watermarks: (1) fol. ii, Dreiberg, darüber Stange (zweikonturig), darüber Krone, darüber Kreuz (zweikonturig), (height 107mm); (2) WZMA AT8500-5327_I (fols. 1, 8, 18, 20, 24, 28, 39, 42, 52, 57, 59, 66, 67, 68, 69, 70, 80, 85, 88, 95, 97, 98, 99, 102, 115, 116, 118, 119, 122, 126, 130, 132, 140, 145, 147, 163, 172, 174, 176, 181, 194, 196, 198, 200, 209, 211, 214, 215, 220, 221, 224, 225, 226, 227, 229, 231, 234, 235, 237, 239, 240, 241, 242, 243, 244, 245, 252, 255, 256, 258, 261, 262, 266, 267, 268, 270, 274, 275, 277, 281, 283, 285, 291, 292, 295, 296, 297, 298, 299, 300, 302, 305, 306, 308, 313, 314, 315, 316, 321, 322, 328, 330, 331, 332, 333, 334, 338, 340, 342, 344, 345, 346, 348, 350) (3) WZMA AT8500-5327_175a (fols. 2, 5, 7, 12, 13, 14, 19, 30, 32, 33, 34, 37, 38, 43, 47, 49, 53, 56, 71, 72, 73, 76, 77, 81, 86, 89, 92, 100, 107, 110, 113, 120, 123, 124, 136, 138, 141, 142, 144, 148, 149, 153, 156, 157, 161, 164, 165, 168, 169, 177, 180, 183, 186, 187, 189, 192, 202, 206, 207, 211, 214, 215, 221, 224, 225, 229, 231, 234, 235, 237, 239, 240, 241, 242, 252, 255, 268, 283, 291, 299, 302, 313, 328, 332, 340, 344, 346). (2) and (3) are twins, also found in Wien, Österr. Nationalbibliothek, Cod. 5327, which shares several texts with the present manuscript.
Extent: ii + 351 + i fols
Dimensions (leaf): 295 × 215 mm.
Dimensions (written): c. 200–20 × 120 mm.
Foliation: i-ii, 1-352, in 20th-century pencil (dated 1980, back pastedown), replacing on fols. 1-272 an earlier pagination 1-441 in ink.

Collation

1(12-1) (1 cancelled before fol. 1; fols. 1-11), 2(12)-22(12) (fols. 12-263), 23(12-1) (12 canc. after fol. 274; fols. 264-274) | 24(12)-29(12) (fols. 275-346), 30(8-3) (6-8 canc. after fol. 351: fols. 347-351). Catchwords.

Layout

1 col., c. 24–8 lines.

Hand(s)

Cursive (bastarda) by Nicolaus Breys of Bayreuth, who is not otherwise known (colophon, fol. 272r). Single-compartment (a); (f) and (s) under the line; (h) and (k) with and without loops, (b) and (l) without loops.

Addition by another hand (bastarda), fol. 210r.

Decoration

Fols. 1r-272r: rubrics and symbols in red. Coloured initials with simple ornament, fols. 1r-31r, 36r-59v; spaces for initials not filled in, fols. 64r-71v.

Fols. 275r-349v: gaps for initials and rubrics not filled in.

Binding

Blind-stamped leather binding over boards, with 4+1 bosses on each board, dated 1469 on the lower cover; Inscriptions ‘geomancia hais / ich ıohans fvcht ze machen / schaffet mich’ (upper cover), ‘ano dni m cccc lxviiii’ (lower cover). Binding by the workshop of Hans Stumpf of Nördlingen, for whom see Einbanddatenbank EBDB w000041; Ernst Kyriss, Verzierte gotische Einbände im alten deutschen Sprachgebiet (Stuttgart 1951), 47f. (no. 55) and plate 113; Ilse Schunke, Die Schwenke-Sammlung gotischer Stempel- und Einbanddurchreibungen. 2. Werkstätten, Beiträge zur Inkunabelkunde. Folge 3, 10 (Berlin, 1996), 192f.; Ernst Kyriss, 'Schriftdruck auf Einbänden des 15. Jahrhunderts', Gutenberg-Jahrbuch (1950), 88–96 (89f.); Ernst Kyriss, 'Beiträge zur Einbandforschung des 15. Jahrhunderts', Zentralblatt für Bibliothekswesen 60 (1944), 386–400; Gustav Wulz, 'Das Nördlinger Buchgewerbe vom 15. bis 18. Jahrhundert', Jahrbuch des Rieser Heimatvereins 22 (1940/41), 90–118 (98); Ernst Kyriss, 'Nördlinger Bucheinbände eines Zeit- und Kunstgenossen Johannes Richenbachs. Auf Grund eines hinterlassenen Manuskripts von Otto Leuze', in Otto Glauning zum 60. Geburtstag. Festgabe aus Wissenschaft und Bibliothek, ed. Heinrich Schreiber (Leipzig, 1936), 119–139.

History

Origin: c. 1469 ; Germany, south, probably Nördlingen or area

Provenance and Acquisition

Fols. 1-272 written in 1469 (colophon); fols. 275-351 written around the same time by the same scribe and on the same paper; binding dated 1469.

'iohans fücht ze machen schaffet mich' (binding): not otherwise identified, but other bindings by Hans Stumpf were made for customers in Nördlingen and its area (see Binding above: also Augsburg, Universitätsbibl., Cod. III.1.2º 69; Cod. III.1.2º 139; Cod. III.1.2º 172; Cod. III.1.2º 175; Cod. III.1.2º 95; Cod. III.1.2º 141). An origin for the present manuscript in the same area is likely.

Karl Ritter von Kesaer (1781-1863): listed in the catalogue of his library at Vienna, 1859 (Thesaurus librorum germanicorum …, p. 1); his sale, 1864 (no. 17 in T. O. Weigel, Catalogue of old, rare and curious books ... (Leipzig, 1864); Ulrich-Dieter Oppitz, 'Handschriften Karl Ritter von Kesaers und ihr Verbleib', Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 125 (1996), 404–410 (406, no. 3)).

Unidentified (French?) bookseller: cutting from a French-language catalogue on the front pastedown.

Albert Ehrman (1890–1969); with his lozenge-shaped armorial bookplate; Broxbourne ledger no. R 1413; his lozenge-shaped ‘AE’ ink stamp (inside back cover).

Presented to the Bodleian by his son, John Ehrman, in 1978 through the Friends of the National Libraries.

Record Sources

Description adapted and translated (April 2021) from M. Heiles, 'geomancia hais ich. Die geomantisch-astrologische Sammelhandschrift Oxford, Bodleian Library, MS Broxbourne 84.3', Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte 1 (2018), 179–209, https://mittelalter.hypotheses.org/13504, also deposited in Humanities Commons, licenced CC-BY-SA; with minor additions in the collation and provenance sections.

Digital Images

Digital Bodleian (full digital facsimile)
Internet Archive (digitized microfilm)

Bibliography

Last Substantive Revision

2021-04-26: Description revised to incorporate all information in Heiles, 'geomancia'.